Leopolds Karls Haus
Pflanzenwelt erhalten werden.
Typologie | Vielzweckbau Wohnteil, Tenn, Stall, Remise offener Schopf |
Baujahr | Wahrscheinlich 17. Jahrhundert |
Wandkonstruktion | Wohnteil: Mauerbau im Erdgeschoss Fachwerkbau im Obergeschoss. Kalkbruchstein, Fassade verputzt. Scheunenteil: Mauerbau (ebenfalls Kalkbruchstein). Zwischenwand Wohnteil/Tenn: Fachwerkbau. |
Dachkonstruktion | Sparrenkonstruktion mit stehendem Stuhl. Sparren auf Höhe der Aussenwand in Ankerbalken eingezäpft, neuere Aufschieblinge, auf Flugpfette aufgelegt (charakteristischer Dachknick). Dachkonstruktion über dem Wohnteil mit Rauchschwärze ist original. Konstruktion über Scheune wurde wahrscheinlich im 19. Jahrhundert erneuert. |
Herzlich willkommen!
Das Leopolds Karls Haus ist ein ehemaliges typisches Fricktaler Taunerhaus von regionaler
Bedeutung. In der Region sind kaum noch solche Häuser zu finden. Die Tauner waren Schweizer Kleinbauern. Der Name Tauner oder Tawnwer geht auf das Mittelhochdeutsche tagewan, tagewen oder won zurück, das einerseits den Taglohn und andererseits ein Flächenmass bezeichnet, nämlich soviel wie man an einem Tag Frondienst bearbeiten kann.
Die Tauner waren nicht landlose Proletarier, sondern besassen eigene Felder, die nicht gross genug waren, um sich und ihre Familien zu ernähren.Sie hielten neben anderem Kleinvieh häufig auch Ziegen, die sie auf der Allmend weiden liessen. Um ihr Auskommen zu sichern, mussten sie sich bei den Grossbauern verdingen und arbeiteten im Taglohn. Rechtlich waren die Tauner den Bauern im Dorf gleichgestellt, doch nutzten die Grossbauern ihren Besitz, um ihre Vormachtstellung durchzusetzen. Sie waren auf die Tauner Arbeitskräfte angewiesen. Die Tauner erhielten selten Geld, sondern Naturalien und Zugdienste beim Ernten und Heuen.
Ursprungsbau 1780
Der Wohnteil umfasste damals den Keller und das Erdgeschoss mit Küche und Vorratsraum sowie 2 Zimmer über dem Keller. Vom Ursprungsbau ist das Bruchsteinmauerwerk bis zur Balkenlage über dem Erdgeschoss, wie auch die Giebelwand zum Stallgebäude erhalten. Vom Innenausbau aus dieser Zeit sind noch Wände und Decke der Vorratskammer vor-handen, welche immer wieder Schicht über Schicht mit Kalkfarbe geschlämmt wurden. Die Jahreszahl 1811 am oberen Fries des Kachelofens verweist auf dessen Bauzeit. Allerdings entstand die heutige Ofenform durch mehrmaliges Um- und Anbauen.
Aufstockung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
In der 2.Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Wohnteil um ein Geschoss erweitert und ein
neuer Dachstuhl errichtet. Bei diesem Umbau wurde auch die Treppe von der Küche ins Obergeschoss als gewundene Wangentreppe mit den beiden dekorierten Treppenpfosten neu
eingebaut. Der Herd reicht über verschiedene Bauepochen. Den jüngsten bildet der 5-lochige Eisenherd mit der Backröhre in der Mitte. Der Eisenherd wurde auf einem Steinsockel mit einer gewölbten Nische für Brennholz aufgesetzt. In einem Zwischenraum befindet sich eine mit Steinplatten ausgefachte Wärmekammer.
Leopolds Karl, der letzte Bewohner und Namensgeber des Hauses
Leopolds Karl, eigentlich Karl Schneider, lebte von 1898 bis 1990 und wohnte die meiste Zeit seines Lebens in diesem Haus.Der ledige Karl Schneider war Bauer.Bekannt war er im Dorf zudem als Pflanzenliebhaber und Pflanzenkenner – ein passionierter Gärtner. Leopolds Karl liebte seine Heimat, kannte jeden Winkel des Magdener Gemeindebanns und wusste auch noch viele alte Flurnamen zu nennen. Und geschrieben hat er – oft in Versform – Geschichten aus dem Dorf, über Begegnungen und von Beobachtungen in Wald und Flur. Karl Schneider war ein bescheidener, zurückhaltender und freundlicher Mann.
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Adlerstrasse 3
4312 Magden
Name | |||
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